
Buchtipp: Ein Garten über der Elbe
Der erste Roman der Hamburger Journalistin Marion Lagoda erzählt von der Entstehung
des „Römischen Gartens“ in Blankenese und von seiner Schöpferin Else Hoffa. Geschickt
verwebt die Autorin Tatsachen und Fiktion: Die Hauptfigur Hedda Herzog lehnt sich an die Lebensgeschichte von Else Hoffa an, die diesen Garten ab 1913 für die Familie Warburg
angelegt und über 25 Jahre lang als Obergärtnerin gepflegt hat. Dann wurde das Leben in
Deutschland für sie als Halbjüdin zu gefährlich. Sie emigrierte nach England und gestaltete
weiter Gärten. Darüber hinaus ist wenig Biografisches über sie bekannt. Ein Grund mehr für
Lagoda, die erste Obergärtnerin Deutschlands mit einem Roman zu würdigen.
Die auch heute noch vorhandene imposante Hecke des Garten ließ bereits der vorherige
Besitzer Anton Julius Richter nach dem Beispiel italienischer Renaissancegärten anlegen.
Aber auch die Warburgs hatten ein Faible für das südliche Land. Nach der Rückkehr von ihrer Hochzeitsreise, die sie in Italien verbracht hatten, wurde Else Hoffa mit der Schaffung eines Amphitheaters im „Römischen Garten“ betraut. Ein Besuch dort lohnt sich auch heute noch. sp
Marion Lagoda, Ein Garten über der Elbe, gebunden, 384 Seiten, € 22,00, C. Bertelsmann Verlag,
ISBN 978-3-570-10401-9, im Buchhandel.