
Staatsoper Hamburg
25.10.2025
19:30 Uhr

Staatsoper Hamburg
25.10.2025
19:30 Uhr
Ballett von John Neumeier frei nach Anton Tschechow, zur Musik von Dmitri Schostakowitsch, Evelyn Glennie, Peter I. Tschaikowsky, Alexander Skrjabin
Choreografie, Bühnenbild und Kostüme: John Neumeier
Das Ballett, frei nach dem gleichnamigen Drama des russischen Autors Anton Tschechow, zeigt John Neumeiers beeindruckende Kunst, tief in die Darstellung von komplexen menschlichen Figuren einzutauchen. Seine Choreografie stellt die innere Zerrissenheit und die unerfüllten Wünsche der Charaktere in den Mittelpunkt und erweckt die subtilen Gefühle und die Tragik der Geschichte zum Leben. Anlässlich des 50. Todestags von Dmitri Schostakowitsch kehrt das Ballett als Wiederaufnahme ins Repertoire des Hamburg Ballett zurück.
Ort der Handlung ist ein russisches Landgut an einem See. Hier bewegen sich Tschechows Figuren fernab des „realen Lebens“ und seiner Herausforderungen. Jeder ist hier so sehr mit sich selbst beschäftigt, dass es kaum möglich ist, miteinander zu kommunizieren. Neumeier fokussiert sich auf den zentralen Konflikt des Stücks: das Spannungsverhältnis zwischen Kunst und Liebe. Die Figuren suchen Trost bei anderen, doch die Liebe bietet keinen Ausweg: Sie bleibt entweder bloße Konvention oder pure Illusion. Tschechows „Die Möwe„ ist reich an vielschichtigen Dialogen und psychologisch komplexen Figuren. Neumeier greift dieses Panorama auf und macht mit unterschiedlichen Ausdrucksformen in seinem Ballett sichtbar, was im Drama oft nur Andeutung bleibt.
Das freigeistige Leben, das von Konventionen losgelöst ist, existiert lediglich als Symbol, verkörpert durch eine Möwe, die von einer der Hauptfiguren grundlos abgeschossen wird. In seiner Adaption von Anton Tschechows „Möwe“ verlegt Neumeier die Handlung aus der Welt der Literatur in die Welt des Tanzes. Anstelle literarischer Diskussionen drücken sich die Figuren durch verschiedene Tanzstile aus. Der junge Kostja, auf der Suche nach neuen Ausdrucksformen, nutzt die Sprache des expressionistischen modernen Tanzes. Seine Mutter Arkadina blickt auf eine glanzvolle Karriere als Primaballerina zurück und repräsentiert das klassische Ballett. Nina hingegen träumt von einer großen Theaterkarriere, doch ihre Beziehung zum erfolgreichen Choreografen Trigorin zerbricht schnell, und in Moskau kommt sie über ein Engagement als Revuetänzerin nicht hinaus. Trotz dieser Rückschläge gewinnt Nina an Stärke; durch ihre eigenen Entscheidungen entkommt sie der Öde der Provinz.
PREMIERE:
Hamburg Ballett, Hamburg, 16. Juni 2002
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