
Deutsches Schauspielhaus
16.10.2024
19:00 Uhr

Deutsches Schauspielhaus
16.10.2024
19:00 Uhr
Schauspiel nach dem Roman von Georg Büchner
in einer Fassung von Lucia Bihler und Mats Süthoff
Regie: Lucia Bihler
Bühne: Pia Maria Mackert
Kostüme: Belle Santos
„Jeder Mensch ist ein Abgrund, es schwindelt einem, wenn man hinabsieht.“ (Georg Büchner)
Büchners Fragment eines Dramas geht der Frage nach, unter welchen Bedingungen Gewalt entsteht. Für seinen Woyzeck, getrieben, gepeinigt und von Dämonen verfolgt, gibt es scheinbar nur einen Ausweg: der Griff zum Messer.
In Deutschland wird alle drei Tage eine Frau durch ihren Partner oder ehemaligen Partner ermordet. Lucia Bihler inszeniert „Woyzeck“ mit Blick auf die strukturelle Gewalt von Männern an Frauen. Ihre Inszenierung untersucht dabei die scheinbare Vorherbestimmung in Woyzecks Handeln und hinterfragt die immer noch stark geschlechterspezifische Zuschreibung des Gewaltbegriffs.
Lucia Bihlers Inszenierung untersucht die scheinbare Vorherbestimmung in Woyzecks Handeln in einer Versuchsanordnung: Woyzeck ist gefangen in einem Loop. Eingesperrt in einer bildgewaltigen Welt aus Schatten und Dämonen. Sinn und Moral des Lebens werden infrage gestellt. Das Gefühl von Zeit kommt abhanden. Abläufe wiederholen sich. Woyzecks Albtraum von einem Leben will immer und immer wieder erlebt werden. Entscheidet er sich dabei immer gleich? Oder schreibt er seine Geschichte um?