Schauspiel nach dem Roman „Vilhelms Zimmer“ von Tove Ditlevsen
Deutsch von Ursel Allenstein; deutschsprachige Erstaufführung
Regie: Karin Henkel
Bühne: Barbara Ehnes
Kostüme: Teresa Vergho
Sound: Arvild J. Baud
Video: Chris Kondek
Licht: Holger Stellwag
Dramaturgie: Finnja Denkewitz, Sybille Meier
Die dänische Autorin und Künstlerin Tove Ditlevsen zählt zu den berühmtesten literarischen Größen ihres Landes. Ihr letzter Roman, „Vilhelms Zimmer“, den sie 1975 kurz vor ihrem Tod veröffentlichte, gilt neben der „Kopenhagen-Trilogie“ als ihr Meisterwerk und wird als ihr kunstvollster und modernster Roman bezeichnet.
Karin Henkel, die am SchauSpielHaus mit ihren Shakespeare-Inszenierungen von „Richard the Kid & the King“ und „Macbeth“ für Furore gesorgt hat, wird mit der Inszenierung „Die Abweichlerin“ ihre langjährige künstlerische Arbeit am Deutschen Schauspielhaus Hamburg fortsetzen.
In schonungslosen, glasklaren und hochpoetischen Sätzen blickt Tove Ditlevsen mit „Vilhelms Zimmer“ auf ihr bewegtes Leben zurück. Da gibt es die boshafte Nachbarin Frau Thomsen, Lises Exmann Vilhelm, der zugleich der Ehemann des „Ich“ ist, dessen neue Geliebte Mille, Lises Sohn und den ewig klammen Untermieter Kurt. Ein kurioses Panoptikum gescheiterter Existenzen, die sich in ihrer Einsamkeit begegnen und doch zur Beziehung und einem normalen Leben untauglich sind. Und niemand weiß letztendlich, ob sie nicht Ausgeburt einer Phantasie des „Ich“ sind oder ob sie dieses Haus um Vilhelms Zimmer tatsächlich bewohnen.
Als Kind der Arbeiterklasse in Armut aufgewachsen, schien ein Leben als Schriftstellerin für Tove Ditlevsen nicht vorstellbar. Zeitlebens kämpft sie als Frau im männerdominierten Literaturbetrieb um Anerkennung. Der Preis für ihr künstlerisches Schaffen: psychische Erkrankung, Tablettensucht und gescheiterten Beziehungen. In „Vilhelms Zimmer“ verarbeitet sie die letzte ihrer vier Ehen.
Die Regisseurin Karin Henkel, die zuletzt mit der Inszenierung „Richard the Kid and the King“ nach Shakespeare für Aufsehen sorgte, wird mit der deutschsprachigen Erstaufführung „Die Abweichlerin“ ihre langjährige künstlerische Arbeit am Deutschen Schauspielhaus Hamburg fortsetzen.
Das Buch in der Übersetzung von Ursel Allenstein erscheint am 11/11 im Aufbau-Verlag