Thomas Selle um 1635 © KulturQuadrat Zörbig
Thomas Selle um 1635 © KulturQuadrat Zörbig

425 Jahre Thomas Selle

Sonderausstellung im KomponistenQuartier

Von Zörbig in Sachsen-Anhalt nach Hamburg verschlug es Thomas Selle (1599 – 1663),
einen frühen Vorgänger von Georg Philipp Telemann, der als Musikdirektor das Musikleben
der frühen Barockzeit in Hamburg prägte. Anlässlich seines 425. Geburtstages widmet das KomponistenQuartier in der Hamburger Neustadt ihm nun eine Ausstellung.

 

Über Selles Kindheit und Jugend ist wenig bekannt. 1622 schrieb er sich an der Universität
Leipzig ein, zwei Jahre später wurde er Lehrer an der Lateinschule in Heide/Holstein, ein
Jahr später Schulrektor in Wesselburen. 1634 zog er nach Itzehoe und übernahm das Kan-
torenamt. Daneben etablierte er sich hier als Komponist geistlicher und weltlicher Werke
und vertonte eigene Gedichte sowie jene seines Freundes Johann Rist. Schließlich folgt der Karrieresprung: 1641 wird Selle Kantor am Johanneum und Musikdirektor der Hamburger
Hauptkirchen. Neben seiner beruflichen Tätigkeit als Lehrer und als Komponist kümmerte
sich Selle engagiert um die Professionalisierung und Qualitätsverbesserung des Kirchen-
musikbetriebes, dazu wurden mehr Musiker eingestellt, so dass nun auch großbesetzte
Werke aufgeführt werden konnten. Unter seiner Leitung erlebte die Hamburger Kirchenmu-
sik eine erste Blütezeit.

 

Die 281 von ihm komponierten Werke gab er als „Opera omnia“ heraus, die Abschriften werden heute in der
Hamburger Staatsbibliothek aufbewahrt. Selle hat nicht nur ein umfangreiches Werk geschaffen, er hatte als
Komponist auch großen Einfluss auf spätere Musikergenerationen. Dann geriet Thomas Selle in Vergessenheit,
heutzutage ist er praktisch unbekannt. Wie gut, dass das Hamburger KomponistenQuartier in Kooperation mit
KulturQuadrat Schloss Zörbig nun Abhilfe schafft und den Barockmeister in der Galerie im Brahms-Museum
vorstellt. Und es gibt auch etwas von Thomas Selle zu hören: Das Ensemble The Muses‘ Fellows gibt am
22. September um 15 Uhr in kleiner Besetzung ein Konzert im Lichtwarksaal, Neanderstraße 22 (direkt am
KomponistenQuartier), Eintritt frei, Spenden erbeten, bitte vorab unbedingt Plätze reservieren unter:
info@komponistenquartier.de. Selles Musik ist wirklich wunderschön und verdient die Wiederentdeckung.

 

425 Jahre Thomas Selle“, bis 11. August 2024, KomponistenQuartier Hamburg, Peterstr. 29-39, 20355 Hamburg,
Di – So 10 – 17 Uhr. Weitere Informationen auf www.komponistenquartier.de.

 

Konzert „Amarelli“ mit The Muses‘ Fellows: Sonntag, 22. September um 15 Uhr im Lichtwarksaal, Neanderstr. 22,
Eintritt frei, Spenden erbeten, Voranmeldung erforderlich unter: info@komponistenquartier.de.

 

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