Die aktuellen Premieren der Privat- und Staatstheater

Die Goldfische © Chris Gonz
Die Goldfische © Chris Gonz

Die Neuproduktionen Juni bis August:

 

HAMBURGER KAMMERSPIELE
DIE GOLDFISCHE
Gesellschaft und haben keine große Lobby: Menschen mit Behinderungen. Der iranische Regisseur Alireza Golafshan machte sie 2019 zu Helden seines Films „Die Goldfische“. Drei Jahre später adaptierte Christian Kühn, Leiter der Comödie Dresden, die turbulent originelle Story für sein Theater. „Sowohl auf Bühnen als auch im Fernsehen ist Inklusion am wenigsten im Unterhaltungs- und Comedy-Bereich
sichtbar“, meinte er. 2023 wurde seine Produktion bei den Privattheatertagen in Hamburg mit dem Monica-Bleibtreu-Preis ausgezeichnet. Jetzt kommen „Die Goldfische“ wieder – diesmal in die Kammer-
spiele.
Banker Oliver genießt sein Leben auf der Überholspur – bis er eines Tages zu viel Gas gibt. Nach einem
schweren Unfall landet er im Rollstuhl und in der Reha. Dort trifft er auf die Wohngruppe „Die Goldfische“,
in der Franzi (Down-Syndrom), Magda (blind und Alkoholikerin), Rainman (stumm und Autist) und Michi
(Zwangssyndrom) mit ihren Betreuern zusammenleben. Da ihn das Finanzamt wegen gewisser Schwarz-
gelder verfolgt, kommt Oliver ein genialer Gedanke: Er lädt die lebenslustige Behinderten-Truppe zu einem
Ausflug in die Schweiz ein, mit dem Hintergedanken, das Geld im Bus über die Grenze zu schmuggeln.
Dabei hat er jedoch nicht mit den plietschen "Goldfischen" gerechnet, die schon ihre eigenen Pläne mit dem
Geld haben. Der unkorrekte Umgang mit allem, was angeblich normal ist, macht den Spaß an dieser In-
klusionskomödie aus. Unter anderen mit dabei in der Hamburger Aufführung: Benjamin Piwko, der als erster
Gehörloser an der „Let’s dance“-Show teilnahm, Alexander Wipprecht, der regelmäßig zu den Gästen der
„Heute-Show“ im ZDF gehört, und Kathi Damerow, die die Hamburger als Margot von der „Heißen Ecke“ im
Schmidt-Theater kennen und lieben.

 

IMPERIAL THEATER
JEKYLL UND HYDE

Diesmal nicht Edgar Wallace oder Sherlock Holmes im Imperial Theater. Aber dafür einer der erfolgreichsten
Klassiker der Horrorliteratur mit mehr als 100 Filmadaptionen: Robert Louis Stevensons Novelle „Der seltsame
Fall von Dr. Jekyll und Mr. Hyde“ aus dem Jahr 1886 fasziniert bis heute durch das Motiv einer gespaltenen
Persönlichkeit. Dr. Jekyll ist ein angesehener Londoner Arzt, der nicht an die tugendhafte Moral der Menschen
im Viktorianischen Zeitalters glaubt. In einem Selbstversuch experimentiert er heimlich mit einem Serum, das
das Böse vom Guten im Menschen trennen soll. Doch der Versuch gerät außer Kontrolle: Jekyll verwandelt
sich nachts in den sadistischen Psychopaten Hyde, der ganz London in Angst und Schrecken versetzt. Verzwei-
felt versucht der Arzt, die Verwandlung rückgängig zu machen. Doch da hat sich seine triebhaft böse Seite schon
längst verselbstständigt.

 

OHNSORG THEATER
BARFOOT IN’N PARK – VERLIEBT, VERLOBT, VERKRACHT

In den 60er Jahren waren die Komödien von Neil Simon der Renner auf den Theaterbühnen. Neben „Ein selt-
sames Paar“ war „Barfuß im Park“ eines der erfolgreichsten Stücke des 2018 im Alter von 91 Jahren gestorbenen
amerikanischen Autors. 1967 wurde es mit Jane Fonda und Robert Redford verfilmt. Im Ohnsorg Theater wird das 
Stück nun von Regisseurin Nora Schumacher, neben Anke Kell neue künstlerische Leiterin des Theaters, wieder-
belebt. Erster Ehestreit eines jung vermählten Paares – dieses Thema verjährt wahrscheinlich nie. Der überkorrekte
Anwalt Paul und die lebenslustige Conny sind nach einer glücklichen Flitterwoche in ihre erste Wohnung gezogen –
im fünften Stock ohne Fahrstuhl und mit Durchgang zum Obergeschoss. Den nutzt der etwas merkwürdige und
exzentrische Nachbar nur zu gern und mischt sich munter in die junge Ehe ein, was die Harmonie schon mal in
Schieflage bringt. Bei einem gemeinsamen Restaurantbesuch mit dem Nachbarn und Connys Mutter kommt es
zum Eklat: Conny beschimpft Paul als Spießer: Er würde nicht einmal barfuß durch den Park laufen! Die Krise ist
komplett.

 

KOMÖDIE WINTERHUDE
KEINER HAT GESAGT, DASS DU AUSZIEHEN SOLLST
Krisen gibt’s in jeder Ehe, auch in der von Luise und Tom. Luise ist sogar fremdgegangen, viermal. Ist da noch
was zu retten? Bei der Eheberatung wollen sie es versuchen. Doch vor den zehn Sitzungen treffen sie sich jedes
Mal im Pub gegenüber und sprechen das aus, was sie dem Paartherapeuten sagen wollen. Nur deutlicher, direkter
und schonungsloser. Gibt es wirklich keine Gemeinsamkeiten mehr außer Kindern und Kreuzworträtseln? Immer-
hin: „Keiner hat gesagt, dass du ausziehen sollst“, erklärt Luise. Die zehn Szenen einer ganz normalen Ehe, in der
sich so mancher wiedererkennen kann, schrieb der englische Erfolgsautor Nick Hornby ursprünglich fürs Fernsehen
(als Serie 2022 in der ARD), danach wurde ein Buch daraus und nun ein Theaterstück, das den Ernst des Lebens
mit Komik betrachtet. In der Komödie Winterhude spielen Nina Kronjäger und Heiko Senst das zerstrittene Ehepaar.

 

ERNST DEUTSCH THEATER
EIN SOMMERNACHTSTRAUM
Vier unglücklich verliebte junge Leute brechen aus ihrer Welt aus und landen in einem Zauberwald, in dem sich die
die Paare durch Zauberkraft neu zusammenfinden. Hermia ist mit Lysander geflohen, weil sie Demetrius heiraten
soll. Der wiederum verfolgt die beiden, im Schlepp Helena, die ihrerseits in Demetrius verliebt ist, der aber nichts
von ihr wissen will. Im Wald kommt der Kobold Puck ins Spiel, der im Auftrag des Elfenkönigs Oberon der Elfen-
königin Titania einen Streich spielen soll. Dummerweise verzaubert er aber auch gleich noch die jungen Männer,
die plötzlich beide in Helena verliebt sind. Und bald schon weiß niemand mehr so richtig, wer wen liebt - und warum.
Ist dies Verwirrspiel der Gefühle am Ende nur ein Traum? Shakespeares „Sommernachtstraum“ ist eine der be-
kanntesten und meistgespielten Komödien des englischen Dichters, die auch gut 400 Jahre nach ihrer Entstehung
das Publikum immer wieder – kein Wunder bei dem Thema – verzaubert. Das märchenhafte Sujet lässt der Regie
Raum für vielfältige Fantasie. Im Ernst Deutsch Theater inszeniert Mona Kraushaar die Komödie. Deftiger Spaß als
Zugabe: Das Spiel im Spiel der Handwerker, die ein klassisches Theaterstück proben, das oft auch als Sketch se-
parat aufgeführt wird.

 

THALIA THEATER
EMILIA GALOTTI

Willkürherrschaft des Adels gegen moralisches Bürgertum, Verführung gegen Unschuld – in den Zeiten von Lessing
(1729 – 1781) waren das hochbrisante Themen. In seinem bürgerlichen Trauerspiel „Emilia Galotti“ endet dieser Kon-
flikt tragisch. Der Prinz von Guastalla verliebt sich in die bürgerliche Emilia, die aber verlobt ist. Der Prinz serviert seine
Geliebte ab, Karrierist und Kammerdiener Marinelli lässt Emilia entführen, wobei ihr Verlobter getötet wird. Nun hat der
Prinz zwar freie Bahn, doch Emilia selbst zweifelt an der Beständigkeit ihrer Tugend und bittet ihren Vater, sie zu erdol-
chen, um ihre Unschuld zu bewahren. Und das tut er denn auch. Bei allem Respekt vor Lessings Dichtkunst: Wen soll
das heute noch überzeugen? Oder gibt es vielleicht auch ein anderes Ende? Im Thalia Theater inszeniert Anne Lenk
die Tragödie. Bekannt für ihre eigenwilligen Klassiker-Inszenierungen steht bei ihr auch in diesem Stück die Position
der Frauen gegenüber der Macht der Männer im Vordergrund. Unter der zukünftigen Thalia-Intendantin Sonja Anders
gehört Anne Lenk ab der Saison 2025/2026 zum künstlerischen Leitungsteam des Theaters.

 

Karten für die Neuproduktionen finden Sie im Ticketshop

 

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